21. März 2022

Welttag der Poesie 2022

Roland Bruchmann

Kommentare

Heit mein Beitrag zum „Welttag der Poesie 2022“ am 21.März:

Wandrers Nachtlied (von Goethe), bekannt unter dem Titel „Ein Gleiches“

Ein Gleiches (Wandrers Nachtlied II)
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
in allen Wipfeln
spürest du
kaum einen Hauch;
die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Johann Wolfgang von Goethe, 6.9.1780

Erläuterungen, Entstehung, Hintergrund
Goethe verfasste das Gedicht am Abend des 6. September 1780 auf dem Kickelhahn (Goethe: „Gickelhahn“), einem Berg bei Ilmenau (Thüringer Wald). Dort schrieb er die Verse mit Bleistift an die Bretterwand einer Jagdhütte.
Die auf den ersten Blick missverständliche Überschrift „Ein Gleiches“ beruht auf der von Goethe 1815 vorgenommenen Einordnung dieses Naturgedichts in seine Werkausgabe. Dort reihte er es im Anschluss an das Gedicht „Wandrers Nachtlied“ ein. „Ein Gleiches“ bedeutet daher: ein Gedicht gleichen Themas, also ein weiteres „Wandrers Nachtlied“

So, un jetzt hab ich mir üwerlegt, wie des wohl klinge würd, wenn de Goethe heitzdags in Neeret unnerwegs wär, weil, do gebts jo landschaftlich scho gewisse Unnerschiede zum Thüringer Wald. Ich denk, des würd dann vielleicht so klinge:

Ein Anderes“ (Weil des jo koi Nachtlied mehr von’eme Wanderer wär, naja vielleicht von oim vom neereder Schwarzwald-Veroi)

Üwer’em Neereder Klärwerk
isch Ruh
Vom Rhei’hafe-Induschtriegebiet her
schbürsch du
Gifdicher Hauch!
In de Nochberschaft huscht schon de Walde.
Wart nomme, balde
Huschdesch du auch!

2 Kommentare

  1. Karlheinz Grether

    Hallo Roland,
    i kann do blos oin sage. Herrlich!!!

  2. Petra RieBüh

    Haha! Schee hasch em Goethe sei Gedichtle veruuglimpft!