19. Mai 2025

Vorrede

Fritz Römhildt

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Vorrede

Die Poesie mit der ich mich

Seit Jahren schon verbunden,

Sie ist mein Ideal und hat

In mir den Mann gefunden.

 

Vier Kinder hat sie mir bescheert

Die alle gut gediehen

Ich sehe sie mit Vaterstolz

Durch alle Länder ziehen.

 

Obgleich der Vater Romeo

Die fünfzig überschritten

So hat, Gottlob, zur Poesie

Die Liebe nicht gelitten.

 

Denn wieder kam ein Kind zur Welt

Gesund wie alle andern,

Die Vorsehung, sie möge es

Beschützen bei dem Wandern.

 

So lebe wohl mein Kind, zieh hin

Vertraue deinem Sterne

Geh in die Welt und grüße mir

Die Freunde in der Ferne.

 

Verjag die Trübsal, raste nicht

Und such ins’s Herz zu bringen

Dann wirst auch Du den Sonnenschein

In Haus und Hütte bringen

 

Romeo.

Aus Juckpulver (1915 im Eigenverlag) in der Vorrede

 

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