Vom Ausdrücke!
Du guck her sagt, die Mutter, zum Vater beim Veschper. Der Bub hat der Aufsatz mit hoimbrocht. Un fragt der Vater erwartungsvoll. Was isch dabei rauskomme.
Än Vierer, sagt die Mutter. Du musch noch unnerschreibe. Do guck selber, was der Lehrer alles o’striche hat.
Himmel noi, sagt der Vater, do isch jo alles rot. Wart mol! Des Thema war. Was mach ich in meiner Freizeit.
Also: der Bub schreibt. Bei schönem Wetter tun wir im Garten schaffen gehen.
Was kann man do o’streiche? Was kann do falsch sei? Der Vater steht uff un hält der Uffsatz in der Hand.
Wart mol. Sein Deutschlehrer isch doch der Rübenacker. Klar, dass der net weiß, dass mer im Garte schafft, wenn die Sonn scheint. Ha der Haagsaicher, der elend. Uff äm Tennisplatz rumstolpere, des könne die. Die Beamte’bumpes.
Aber dasss mer in der Garte zum Schaffe geht tut, do hat der noch nix davo g’hört.
Erwin, sagt die Mutter. Erwin, Du soll’sch Dich net uff’rege, sagt der Doktor.
Wie soll’sch Dich do net uffrege. Ausg’rechnet der Rübenacker, wo sich vor jedem Gschäft drückt, wenn es geht. Ausg’rechnet der Saudackel.
Erwin, sagt die Mutter vorwurfsvoll.
Was hat er überhaupt dazugeschriebe. Ausdruck. Fehler im Ausdruck. Was isch es für än Fehler im Ausdruck, wenn mer in der Garte zum Schaffe geht tut? Isch der noch ganz sauber! Aber war nur! Wenn ich den treffe, den Grasdackel, den Volldepp.
Erwin, sagt die Mutter, beruhigt Dich.
Also ich versteh des net sagt der Vater.Grad der Bub hat überhaupt koi Problem mit äm Ausdruck.
Der wird noch Doktor, weil er so gut ausdrücke kann.
Wie moinsch des fragt die Mutter un guckt der Erwin verwundert an.
Geschtern hat mir der Bub nämlich än Pickel ausdrückt. Hinne uff äm Buckel, er war scho gelb äm Kopf. Ich bin net dro’komme.
Un oins will ich Dir sage. Über mein Bub lass ich nix komme. Wie kann des sei?
Sagt der Rübenacker, der Ausdruck tät net stimme. Hör bloss uff. Ich hab des selber g’sehe.
Der Ausdruck der war ei’wandfrei!
aus Stutze’bock (c) 2023
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