Uffrichtig
D’Hedwig muß mit weit iwwer 80 wegere Nixgnauswaißmanet-Diagnose s’erschtmol ins Krankehaus un dort in d’Innere.
Alles isch ere fremd un irgendwie uhoimlich. Die Dam, zu dere se se neiglegt hen, schwätzt gepflegtes Hochdeitsch. Ob die Leit, die net in de Innere unnerbrocht sen, drauße irgendwo rumligge däde, kann odder will selle schee frisierte Dam net beantworte. Un a bei de Schwestere isch koine debei, die so schwätzt, wie’s d’Hedwig von dehoim her gwehnt isch.
So liggt se flach un schweigsam in ihrem Bett un versucht, gschwächt wie se isch, vergeblich, wenigschtens e bissle ebbes vom Fernsehprogramm mitzukriege.
„I mecht en d’Heh“, murmelt se immer widder vor sich hie. Schließlich driggt ihre Zimmergenossin gnervt uff de Notruf un informiert die herbeigeeilt Schwester: „Die Frau möchte einen Tee!“ Selle kommt kurz druff zrick mit ere duftende Tass Pfefferminztee. D’Hedwig winkt ab un schittelt de Kopf: „I mecht en d’Heh“. D’Schwester moint, sie häb die falsch Sort brocht un will wisse, ob se liewer en Kreider- odder en Früchtetee bringe soll.
„I mecht koin Tee, i mecht en d’Heh“ versucht d’Hedwig se uffzukläre. D’Schwester geht uverrichteter Dinge widder naus. Uff em Gang trefft se d’Stationsärztin. „Die Frau in 205 weiß nicht, was sie will. Erst möchte sie einen Tee, dann möchte sie wieder keinen Tee.“ D’Frau Dogder will sich selwer um die aigewillig Patientin kümmere. „Sie, i mecht bloß en d’Heh, demit e besser seh“, werd selle von de Hedwig empfange. „Gute Frau, einen solchen Tee gibt es leider nicht. Versuchen wir es doch erst einmal mit ihrer Brille. Wo mag die denn sein?“
„Ha, wahrscheints unnerm Kopfekisse!“
„Dazu müssten wir sie erst aufrichten.“
D’Hedwig schnauft tief durch un seifzt: „Endlich hender’s kabiert, dass e bloß en d’Heh mecht!“
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Oh je, do isch ma jo verrade un verkauft, wemma mit so Schönschwätzer im Krankehaus zamme sei muss, wo de Dielakt net verstehe!
Tschuldigung! Jetzt kann i scho nimmer richdig schreibe vor lauter Verständigungsprobleme! Dialekt mein i natürlich!
„Kannitverstan“ im Krankehaus…un dess noch bei’re „Nixgnauswaißmanet-Dagnose“…ha do willsch doch bloß noch uff d’Heh‘ un nix wie devu, odder ?