Taxi

Wo ich herkomm, will der Taxifahrer wisse, wie ich
vom Flughafe JFK nach Manhatten fahr. Was sag’sch
jetzt? Blanke’loch kennt mer im Ausland net.
Stute’see isch in Amerika net bekannt! Was sag’sch
jetzt. Des isch net oi’fach! Soll ich von mir
ernschthaft behaupte, dass ich aus Stuttgart komm?
Des tut oim als Badner richtig in der Zunge weh!
Heidelberg könnt er kenne. Aber wenn ich
Heidelberg sag, muss ich vielleicht noch ä Gedicht
uffsage.
Also probier ich’s uff die ehrliche Art. Ich komm aus
Karlsruh, sag ich zu ihm.Übersetzt: Charley Dead!
Karlsruhe? Sagt er. Des hätt er der Lebtag net g’hört.
Gibt es net ä größere Stadt, in der Nähe? Ob er
Fußball guckt, will ich von ihm wisse. Klar, sagt er. Er
kriegt von seim Sender deutsche und spanische
Liga, die guckt er regelmäßig.
Ja dann, hör ich mich sage. Ja dann komm ich aus
Hoffe’heim.
Hoffenheim, sagt der Amerikaner. Ja klar!
Hoffenheim kennt er. Tolle Mannschaft un grad
ziemlich weit obe in der Tabelle.
Ja sagt er, er wohnt a in so ä’mer kloine Vorort von
Boston, wo niemand kennt, do müsst ich mir koi
Gedanke mache.
Un dann sin mir schon fascht am Ziel. Un der
Taxifahrer schreibt sei Rechnung un holt mein Koffer
aus äm Auto.
Dann viel Grüß nach Hoffe’heim, wenn Sie dort
wieder lande, sagt er.
Wie hat der Vorort nochmal g’heisse, fragt er mich.
Karlsruhe, hör ich mich sage.
Des schreib ich mir auf, sagt der Taxifahrer, wenn
mal wieder einer aus der Gegend kommt. Es isch
immer gut, wenn mer sich ä bissle auskennt. Über
irgendwas muss mer ja schwätze!
Un noch än schöne Aufenthalt in Amerika, sagt er un
lacht.
You are welcome!

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