„ ’s Halsabschneiders Eck“
Nacherzählt von Else Gorenflo
„Base komm, verzehl mir was“.
For alt un Jung war dess en Spass.
Vom Nachtkrabb un de Elwetritsche,
von Räuber, wu die Bäuch uffschlitze.
Awer de allergrößte Schreck
war d’Gschicht vom Halsabschneiders Eck:
Der arme Mann nix Böses denkt
wie er sein Schubkarch haamzuslenkt
Dort en de Kreuzung steht en Mann
mit Messer zentimeterlang!
Der Fraa em Baum in höchster Not
droht jetzt en fürchterlicher Tod.
Der Mörder finster, riesegroß
holt mächtig aus zum Todesstroß,
schlagt ihr de Kopf ab, gnadelos. –
Blut rot derweil in Strömen rinnt,
durch d’Forle blost en rauher Wind.
Den Schubkarchführer fasst en Graus.
Er kennt sich gut em Hardtwald aus.
Er rennt wie wild und ohne Halt
nach Friedrichstal, quer durch de Wald.
Batschnass un elend fast wie irre
verzehlt er dort die Gschicht, die wirre.
Wer’s glaabt werd selig in de Tat.
Jedoch em Schubkarch fehlt e Rad. –
Dags druff folgt dann doch de Report.
Die Männer treffe sich vor Ort.
Blutich? Noi! Nix vom große Schrecke.
Awer e Rad war zu entdecke.
Mit de Trophäe war dann klar,
dass ebbes dro em Ganze war.
Historisch bleibt die alte Gschicht
lebendig so wie mein Gedicht.
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