Pfandflasche

Do stehe ich also beim Ei’kaufe an dem Pfandautomat,
wo mer sei Flasche wieder abgebe kann, schieb oi
Flasch nach der andere in den Kaschte un jedes Mal
wenn so ä Flasch mit G’walt zusamme’gedrückt wird,
laufts mir eiskalt der Buckel nunner.
Jedenfalls, so wie ich do steh, kommt ä ältere Frau
daher. Un fragt, ob mer ihr net ä’mol helfe könnt. Aber
gerne! Man will doch gern helfe!
Aber die Flasch will der Automat net, sagt sie. Wenn es
weiter nix isch! Die müßt doch eigentlich passe.
Die Flasch nimmt er net. Die kommt wieder raus. Ja, sagt
die Frau spitz. Was mache mir jetzt, fragt sie.
25 Cent Pfand wär uff der Flasch druff, die hätt sie gern
wieder!
Uff der Flasch steht groß Pfandflasch un jetzt gucke Sie,
dass ich des Pfand wieder krieg. Aber, will ich
sage…Oder ich beschwer mich bei Ihrem Chef, sagt die
Frau. Glaube Sie, ich kann wege 25 Cent ewig
rummache?
Und während ich do steh un was sage will kommt die
nächschte ums Eck. Gut, dass jemand danach guck, sagt
die. Do, sagt sie zu mir, do hab ich ä paar Flasche, wo
seit Woche net gehe. Des isch doch ä Sauerei! Do isch
doch Pfand druff, des isch doch bares Geld! Die
nächschte Frau kommt ums Eck. Schön, dass sich
endlich oiner um den Scheißkaschte kümmert, do wird es
a mol Zeit. Die Flasche gehen alle net, un sie kippt ihre
Tasche uff der Bode über meine Füße aus.
Die Dame lamentiere laut und schrill. Es fehlt jetzt nehme
viel, dass die handgreiflich werde! Aber dann hab ich die
rettende Idee. Warte Sie än Auge’blick, sag ich den
Dame. Ich kümmer mich drum! Ich komm sofort wieder!
Weil des hat mir der Chef von dem Lade letschte Woch a
g’sagt, als die Flasche von mir net gange sin.

Ja, un der isch bis heit noch net komme.

aus Dunnerlattich (c) 2016