9. April 2020

Oskar un de Wunderfitz

Bernhard Asal

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Oskar un de Wunderfitz

Du weisch was Wunderfitz isch? Aber desch isch nit so eifach wie de denksch. Fange mol mit’me negative Beispiel ah. Also bei mir do drübe, die alde Baltruschat, gell, die hockt jo de ganze Dag am Fenschder und sträckt Nase russ – un worum – genau – weil sie wunderfitzig isch. Ma sieht sie immer wie rumlinst, ob sie ebbis loschore, spaniefle oder erluschdre ka. Der könnt ma des alde Sprüchli niiriibe, „de Wunderfitz het Nase gspitzt.“ Isch doch aber au wohr. Die will halt alles mitkriege, Litt ushorche, und dann hinderum d’Schnabel wetze, bis sie ball Bloodere an d’Gosch kriegt. Also du merksch, d’Wunderfitz het in däm Fall e negativs Gschmäckle. Usserdem isch’s bei d’Baltruschat vum Wunderfitz bis zum Lugebeidel nimmi witt. Uff die drifft die alt Erkenntnis zu: „Gott het d’Wunderfitz gschaffe un het ihm de Name Nochbar gäbe.“

So, un jetzt kumme ma zu de meh positve Seite vum Wunderfitz. Also, wenn ich mol hinter d’Gardine vorschbiggle du, dann nur desdewäge, weil‘s mich halt interessiert, was so uff d’Stroß los isch. Wenn d’Glück hesch kannsch do nämlich ebbis neus erlickere. Und des het bei mir meh ebbis mit Wissbegierde zu tue, meh so im Sinne von Forschungsgeist, verstehsch. Gell, nit dass du mir do ebbis durchenander bringsch! Do fallt ma noch ei, als ich e kleiner Bub war, do hets bei uns im Lädeli an d’Eck Wunderfitzguggele gäbe, für 10 Pfennig. Dess ware Wundertüte – jo do hesch dich als g’wundert, was do für e Mischd drin war. Jo, aber kauft hesch sie halt trotzdem. So ischer halt d’Mensch, d’Wunderfitz dribt ihn ah. Jo, sunscht däds wahrscheinlich au kei Fortschritt gäbe. Un des wär doch au nix – oder?

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