Ich häb mich tief dugge müsse. Hinner em Kotflügl von em fedde Benz! Fascht hädder mich g’sähne g’hätt. Abber ich war doch ä bissle flinker. Wenn ich hinner die näkschte Deckung renne könnt, wär ich scho ä gudes Stückle näher. Er rennt im fahrende Feierowed Verkehr rum. Do versuchter sich zu verstecke und sich von mir zu entferne. Es bleibt mir käu andere Möglichkeit: ich muss au tiefer in de fließende Verkehr nei witsche. Plötzlich seh ich, wie mei Zielperson de Gehstaig nunner rennt. Jetzat oder nie! Denk ich mir. Ich renn los. Ich renn geduggt los. Seller VW Bus kommt mir grad recht. Ich flitz vor dem Fahrzeig übber die Fahrbahn, vielleicht dreissig Zentimeder vor de Stoßstang…..und hinner de VW Bus abtauche. Es ist ä g’schlossenes Modell. Abber de Fahrer hupt. So n‘ Scheiß! Der dud mich jo glatt verraade. De Verkehr steht halber im Stau, kann sich nur ganz zäh vorwärts bewege. Alles im Stop and Go! En Freitag irgendwann im Sommer 1978. Ich erkenn‘ im Augewinkel: mei Zielperson isch widder in die Audo-Blech-Kolonn‘ nei g’rennt. Mir isch klar: du kannsch mich ned sehe, abber ich krieg dich!  Freidag, im Juli 1978. Ich war noch jung un grien hinner de Ohre. Abber sich im Berufsverkehr rumscheuche lasse! De VW Bus rollt ä bissle vorwärts. Ich erkenn ä kurze Bewegung. Herrgottsack! Zielperson g’winnt Dischdanz. Ich mach ä halbe Drehung. Un dann hupf ich nach links, uf die näschkte Fahrbahn. Un do ballert mir ebbes schwere, großes an mei Schulder. Ich seh de Kühlerrooscht und des Zaiche vom Magirus Deutz direkt vor de Nas. De Fahrer guggt mich mid große Auge zu mir nunner. Abber ich seh‘ vor mir bloß de gewaldige heiße Kühlerrroscht. Des Magirus Deutz Markezaiche do druff, symbolisiert normal ä großes M un de Ulmer Münschter. Fier mich ischs abber de Eiffelturm. Und ich denk an de Belmondo. Mei Vorbild! Ich wär au gern in Paris! De Montmatre nuff, un von do uff d’Stadt nunner gugge und ma hört die Polizeisirene in de Stroße. In jedem Arrondissement kenn ich Leit! Ich kenn, die die mir helfe, und die, die mir schade welle. Uf de Champs Elysee find ich die, die mid annere Leit ihr’m Geld hantiere, ohne g’frogt zu habe. Und plötzlich steh ich und such Halt, uf’m Dach von em rasende Metrozug. Im Zwäukampf gegge de Fahrtwind und übber die Bir-Hakeim Brück‘! So wie de Belmondo halt. De Magirus Deutz thront mächtig wie de Eiffelturm. Und ich steh davor. Mei Schulder dud weh. Dess muss ma ertrage! Ich schlängel mich um de Laschter rum. Ich setz alles uf äu Kard! Es isch mir egal, was passiere könnt. Ich kletter die Eisestufe vom Magirus Deutz nuff, halt mich mit äuner Hand an demm Griff und reiß reiß mid de anner die Dier uf. Die isch schwer wie d’Sau, s’kugelt mir halber de Arm aus. Ich stürz‘ in’d Fahrerkabien nei. De Fahrer bleibt eigentlich cool. Ich dugg mich sofort nunner, fascht unners Armaturebrett. „Was soll dess werde, wenns ferdigg isch“? Frogt de Fahrer. Ich erklär ihm in kurze Worde: „ Ich muss ebber verfolge“. De Fahrer schald‘ vom Leerlauf in de erschte Gang nei . Es lauft wohl widder im Verkehr. „Bisch du von de Bolizei“? Er guggt skeptisch zu mir nunner, in mei’m Hock. En massige Mann, mit massige Libbe, massige Nas, dunkle strubblige Hoar un en Bart in sei’m breite G’siecht. Er könnt de Bruder vom Bud Spencer sei. Er tragt bloss ä weißes, odder sage mir, ä dreggig-graues Unnerhemd. Ich merk, dass ich mir mei Knie am Magirus Deutz uffg’schlage häb. Ä Projektil in de Herzgegend wär schlimmer, du ich mich tröschte. Ich lupf mich g’schwind in d’Höh und werf‘ en schnelle Blick durch’d Windschutzscheib‘ –  scänn die Umgebung drauße. Zielperson uf halb äuns. Der Kerle guggt sich um, weiler mich plötzlich nimmer entdecke kann. Er hat käu Ahnung, dass ich in demm Magrius Deutz immer näher komm‘. „Mir spiele Räuber un Gendarm,“ klär ich de Fahrer uf. „Ich bin en Gendarm. Ich müsst nur ä Stückle midfahre, um mei‘ Zugriff mache zu könne.“ „Ich glaab, dir brennd ganz schee de Kiddel“. Erwidert de Bud Spencer. „Wie haisch denn du?“ „Belmondo“! Lüg‘ ich aus Versehe. De Fahrer lacht laut uf. „Du kommsch mir grad recht.“. Er nemmt ä fedde Ziggar‘ in sei Finger. „Wie alt bisch du?“ Willer wisse. „Zwölfe“, gebb ich wahrheitsg’mäß zu, weil ich in vier Daag Geburtstag häb und zwölfe werd‘… falls ich des hier übberläb. Er steggt’ sei Ziggar ‚ mid‘em Benzinfeierzeig an. „Pass uf. Mir sin jetzat glei nebbe dei’m Bandido. Do vorne, kurz vor de Kreuzung, kannsch nausspringe. Dann kriegsch’n, weiler übberrascht sei wird“. Ich bleib geduggt. Do bin ich au ä bissle vom Qualm g’schont und sogar verdeckt. De Laschter rollt. . „Un‘ jetzat naus mit dir, du Badisch Belmondo“ rufter un‘ dabbt uf die Brems. Ich reiß die Dier vom Magirus uf und hupf direkt uf mei Zielperson druff. Vielleicht ä bissle härter als normal. „Spinnsch du“? Beklagt sich mei “Räuber“ und winselt wie en überrumbelte Hund. De Magirus entfernt sich. Im Außespiegel seh ich noch s’Gsiecht vom Bud Spencer grinse. Badisch Belmondo hadder mich g’nennt. Voll de Ridderschlag.