19. August 2020

Liebe à la carte

Jürgen Friese

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Liebe à la carte

Monika habbe in derre Zeit kenneglernt, wo’s mer gar net
gut gange isch un ich inne tiefes Loch gfalle war. Sie war
die Frau, die domols zu mir gsagt hat, wenn die Mauer,
die e umme rum bau, emol zu hoch wird, will niemand meh
versuche, drübber zu klettere. A für d’Monika war se zu
hoch. Zu derre Zeit wär’s wohl keinere gelunge, drübber
zu klettere odder sie gar eischtürze zu lasse. De Zeitpunkt
defür war noch lang net in Sicht.
Beim Blättere in meim Telefonbüchle isch se mer widder
begegnet. Lang binne vorem Telefon gsesse un habb mer
übberlegt, obbe se eifach so, nach übber zwei Johr, widder
arufe kann. Warum eigentlich net? Mir hen uns doch gut
verschtanne un sin net im Schtreit ausenanner gange.
Außerdem hätte se gern emol widdergsehe.
Nach de übliche Froge, die mer halt so schtellt, wenn mer
sich lang nimmeh gsehe hat, binne dann zum Wichtigschte
komme, nämlich ob’s derzeit jemand gibt, der … “Nein, es
gibt niemanden” hat se me unnerbroche “Liebe à la carte”.
Mir henn uns dann für’s kommende Wocheend verabredet,
sin esse gange, es hat viel zu verzähle gebbe, habbe en
scheener Obend un e noch scheenere Nacht mitenanner
verbrocht un sin am nexschte Tag widder ausenanner
gange.
À la carte !

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