Layla
Ich sitz also im Flughafe auf Malle am frühe Morge, do hör ich uff oimol, wie oiner laute Schrei lässt, wie wenn er grad abg’stoche werde würd. Die paar Spanier zittere vor Schreck. Man denkt glei an ä schlimmes U’glück, an Terroranschlag oder ähnliches.
Die Schrei höre net uff, sie werde sogar immer lauter, dazwische hört mer leichtere Rufe, wie bei ä’mer Gockel wo krähe will, aber es noch net so recht kann.
Ja was isch do los, denkt mer sich. Un wie ich näher komm, seh ich ä Grupp junger Männer, vermutlich än Junggeselle’abschied un des Gebrüll isch nix anderes, wie der Versuch, ä Lied zu singe, irgendwas mit ä’rer Layla. Die wär schöner, jünger, gleiler. Ich kenn jetzt des Lied net un von dem Mädle hab ich a noch nix g’hört. Un nebe dem starke Bass wo äm lautschte brüllt hat es noch än heller Tenor, wo aber noch im Stimmbruch isch. Den hab ich für der Gockel g’halte. Aber lieber Gott. Kann jo passiere.
Jedenfalls, dahoim hab ich der Edgar getroffe. Der hat mir geklagt. Sie finde koi junge Mitglieder mehr, für ihre Männerg’sangveroi. Sie täte soviel Werbung mache un es klappt oifach net. Wenn es so weitergeht müsste sie ihren Veroi ufflöse un er guckt ganz verzweifelt.
Edgar sag ich. Des isch oi’fach. Ihr müsst Eurer Liederreportiore erweitern und noch ä viertes Lied uffnehme. Layla, schlag ich vor. Dann brauchsch noch än Oimer un beim Aldi kauf’sch ä paar Liter Sangria.
Herrgott noi! Wie kann mer sich nur so umständlich o’stelle.
aus Stutze’bock (c) 2024
Köschtlich! Abber de Edgar muss uffbasse. Des Lied imme Männergsangverei, alderle!
De Männer däts gfalle, abber ob ihr Fraue demit eiverstanne sin – ich weiß net!