Die Zeit war reif – mein Gott – dei Oschtere war bschtellt;
zum Hoil fer uns, do wurd dei Sohn gebore;
wo oinscht Vergeltung, do isch jetz dei Liebe,
schtatt Aug’ um Aug’, hasch du uff Gnade umgeschtellt.
Zu unsrer Rettung do hasch du dein Sohn erkore,
den mer verschmäht, veracht un dann ans Kreuz hen ghängt;
um seine, deine, unsre oigne Kloider hawe mir des Los geworfe
un so wies scheint – mein Gott – hasch du des Schpiel verlore.
Dei Lamm – mein Gott – es hat für uns so arg gelitte,
dahingeschächtet hawe mir dein Friedensbringer;
die siewe Todsünde sin heut noch unser goldnes Kalb
und deinre Taube isch de Ölzweig längscht entglitte.
Un doch, es schteht dei Wort, dei Heil, dei Christ,
u’ei’geschränkt de Welt noch immer zur Verfügung;
sei Blut uff Golgatha, des zeugt für uns von deinre große Liebe,
als du – mein Gott – zu Floisch geworre bischt.
Deine Geduld mit uns – mein Gott – isch u’verdientes Teil;
mit deine Kinner kannsch du wahrlich net zufriede sei.
Im schäbich Mäntelche de Religione verschtecke mir die Menschlichkoit;
oh Gott – guck weg – un schick uns doch noch mol dei großes Heil.
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