Es war en eiskalter Winderdag so wie heut‘ vor fascht vierzig Johr. ‚ D Sonn‘ hat gschiene, ‚ s hat sogar gschneit.
Ich sitz‘ bei meim Therapeut, weile nach langer Krankheit endlich mei Lebe uffräume un klarkomme will, was alles schlimmes in meiner Kindheit un Jugend bassiert isch. Heijo, es gab a viel scheenes, abber des schlimme überwiegt sage mit klagender Stimm‘ . Er guckt me a un sagt: Schau mal zum Fenster raus, was siehst Du? Es isch kalt, sage, es isch saukalt!. Widder sagter: Was siehst du? Es isch kalt, sage doch, es isch saukalt! Nochmal frage ich dich: Was siehst Du? Langsam werre ugeduldig, ich hab doch gsagt, es isch bitterkalt. Was siehst du noch, fragt er mit einem leisen Lächeln. Un plötzlich fallt mers wie Schubbe von de Auge, guck nomol naus: Es ist kalt und schön zugleich, die Sonne glitzert auf dem Schnee – ist das schön, sage mit Träne in de Auge. Und er sagt: So nun übertrage das auf dein Leben – es ist schlimm und schön zugleich – immer beides sehen….
Des habbe mer nach derre lange Zeit bis ins hohe Alder gmerkt, wenn was schlimmes bassiert – IMMER BEIDES SEHE…. Versuche mers, jeden Dag uffs neue….
Danke Judith, isch en scheene un gude Neijohrs-Vorsatz, wu fer all basse dirft !
sehr schee!
Ja, Judith, des stimmt! Mer kann sich net oft genug dran erinnere! Dank Dir schee!