Der Frühling
Wann ich im Albtal drauß im Lenz
D‘ Natur als duh besinge
Un in die Dichterleyer greif
Daß d‘ Saite norr so klinge,
Dann kommt, grad wann ich so mein‘ Sang
Zum Juwel will erhewe,
En Mißton nei‘ in d‘ Melodie;
Ich greif halt als darnewe.
Doch macht’s im große ganze nix,
Duh ich a falsch als greife,
Die Sonn scheint deßhalb doch recht schön
Un d‘ Vögele, die pfeife.
Die schtört deß net, wann a en Ton
E bißle falsch duht klinge.
Deß kann in d‘ Frühlingssinfonie
Noch lang kein‘ Mißton bringe.
So ganz harmonisch jeden Dag
Deß gleiche Lied z‘ begleite,
Deß kann jo net emal d‘ Natur,
Die greift a newer d‘ Saite.
Heut schmeichelt=se em Blüteflor
Un weckt die zarte Rose,
Un morge setzt=en Schturmwind ein
Un s‘ hagelt drauf mit Schlosse.
Doch g’wöhnlich nach=me rechte Schturm,
Nach Blitz un G’witterrege,
Do zeigt sich hinterher als oft
Recht deutlich erscht der Sege.
Un so isch’s mit=em Singe grad,
Ob dann=en Ton a Fehl=isch,
Wann norr e Herz die Tön angibt,
E Herz, wo gut un fröhlich.
Un höre d‘ Vögele mir zu
Im Nescht drinn, auf die Eier,
Dann weiß ich, d‘ Saiteklinge recht
Auf mein’re Dichterleyer.
Fritz Römhildt-Romeo (aus „Schwertlilie)
Der gute Romeo, danke lieber Thomas für des zuversichtliche Gedicht…