De Bauer un de Dezember

Wenn de Advent steht im Kalender,
wissemer, jetz isch Dezember.
Un glei haists:“ Fließt im Dezember noch der Birkensaft,
dann kriegt der Winter keine Kraft.“

Un ähnlich lasst sich sowas deite,
wenn die arme Schbatze leide.
„Bricht der Spatz in Pfützen ein,
wird’s ein milder Christmond sein.“

Annerschder werds profezeit
fer die Weihnachtsfeierzeit.
„Geht Barbara im Klee,
kommts Christkind im Schnee“.

De Bauer hat do nix degege,
wenn er am Chrischtdag Schnee muss fege.
„Sturm im Dezember und Schnee,
dann schreit der Bauer juche“.

Awwer wird de Winter lau,
wais mer ewe ganz genau:
„Ist der Winter warm,
wird der Bauer arm.“

De Nikelaus, wie mer so herd,
sagt aa voraus, wies Wedder werd.
„Regnet’s an Sankt Nikolaus,
wird der Winter streng und graus.“

E Profezeiung kansch mol wage,
du sotsch se awwer hinnerfrage.
„ Wie der Dezember pfeift,
so tanzt der Juni.“

Die Kält trennt die Gemieter halt,
de oi wills warm, de anner kalt.
„Friert’s am kürzesten Tage,
ist’s immer eine Plage“

An Weihnacht senn dann alle froh,
es Chrischdkind, hoff e, ebeso.
„Wenn Christkindlein Regen weint,
vier Wochen keine Sonne scheint.“

Mir sinn dann liewer drin als draus,
Do macht die Kält uns garnix aus.
„Im Dezember sollen Eisblumen blüh’n.
Weihnachten sei nur auf dem Tische grün.“

OA0720