De Bauer un de August
Im August, wie jeder wais,
isch es efters ah noch hais.
„Augustsonne, die schon sehr früh brennt,
nimmt nachmittags kein gutes End’.“
Mer sott net glaawe, dass es stimmt,
wie der August Eifluss nimmt.
„Ist’s in der ersten Augustwoche heiß,
so bleibt der Winter lange weiß.“
Un ah de Kuckuck scheint zu wisse,
was mir erscht noch dschegge misse.
„Wenn der Kuckuck im August noch schreit,
so gibt’s im Winter eine teure Zeit.“
Es isch im Lewe nie verkehrt,
wenn des Wedder uns net schdehrd.
„Im August am Morgen Regen,
wird vor Mittag sich nicht legen.“
Dem Bauer helft de Reje glatt,
dass er im Winter Moscht gnug hat.
„Je dicker die Regentropfen im August,
je dicker wird auch der Most.“
Es gebt dann ah noch annere Sache,
wo dem Bauer Kummer mache.
„Wenn Sankt Rochus trübe schaut,
kommt die Raupe in das Kraut.“
Manchsmol henns die Baure gliebt,
dass es so Insekte giebt.
„Wenn im August viele Goldkäfer laufen,
braucht der Wirt den Wein nicht taufen.“
Viel Insekte sin recht schlau,
un zaige s Wedder ganz genau.
„Wenn die Ameisen sich verkriechen,
wird bald Regen vom Himmel gießen.“
Es gebt Sache, die sin halt so.
De Bauer kennt se ewich schoo.
„Weht im August der Wind aus Nord,
ziehen die Schwalben noch lange nicht fort.“
Sotte Zaiche wegge Indresse.
Nocher sodsch se besser vergesse:
„Wenn’s im August nicht regnet,
ist der Winter mit Schnee gesegnet.“
OA0720
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