Was de Oktober net so ganz g’schafft hat – de November kriegt’s na: er zeigt sich von seinere goldene Seit.
S’ganz Albdaal leuchtet in ere unglaubliche Farbepracht. Würd mer versuche des uff e Leinwand zu banne, käm’s vermutlich kitschig rüwwer. Awwer d’Natur kann sich’s erlaube. Die hat ihr’n Farbekaschte weit uffg’risse un mit em dickschte Pinsel die Farb üppig verteilt – in gold, kupfer, gelb, orange un rot.
Ich steh fasziniert vor dem Farberausch un drück mei innere Speichertascht. Des Bild muss feschtg’halte werre in meinere mentale Galerie, dass mer’s nochemol abrufe kann an eme dunkle un kalte Winterdaag!
Vor mir steht e Ahornbäumle in sei’m schönste Herbschtkleid, aus dem immer widder goldene Blädder uff de Bode segle. Un e leise Wehmut beschleicht me. Mit wellere Hoffnung hammer genau die Blädder im Frühling wachse sehe un jetzt falle se oifach vom Baum – wie net eig’löste Verspreche!
In meine düschtere Gedanke nei fährt de Herbschtwind, reißt die goldene Blädder vom Bode hoch, lasst se tanze, schwebe, wirble un sachte widder uff de Bode sinke. Ich guck dem anmutige Blädderballett zu un krieg e unbändige Luscht, mitzutanze! Ich werf mei Herbschtmelancholie ab, breit zaghaft meine Ärm aus un dreh me oimol im Kreis – und dann nochemol – un dann schneller un schneller – un widder un widder…. zu eme Rhythmus, der sich von selwer ei’stellt un zu ere Melodie, für die’s koine Note gibt.
So versunke bin e, dass ich den junge Kerle mit seim Hund net hab komme höre. Die zwoi stehe uffem Weg un gucke einigermaße irritiert un befremdet zu mir rüwwer. Ertappt lass e meine Ärm sinke un schmunzel in me nei. Au wenn’s der Jungspund vermutlich net glauwe tät: s’Sprichwort hat recht! Au de Herbscht hat noch seine schöne Dääg!
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