Annerschder
Soll i oder soll i net?
Vielleicht en Spruch oder e Red?
Un vorhin hatt i noch en Text,
verflixt, wie soll der sei?
Heieiei!
E Gedicht für den Blog,
vor dem i grad hogg,
‘s isch wie verhext!
Mach i mit oder net,
schreib i dünn oder fett,
un vor allem: Wie komm i do nei?
Hoch oder tief,
groß oder klei,
Blockbuchstabe, klar,
weil „nomen est omen“.
Schräg oder schief,
mit Schnörkel un Hake,
„New Times Roman“ oder formal „Arial“,
mit Tiefgang beim g,
aber ohne Lineal,
langgezoge mit kurzg’stauchte Sätz,
breitgetredde wie Nudle –
ja, welles Schriftbild denn jetzt?
Mensch, bleib doch cool,
wähl was Normales, ganz locker!
Von wegele! Bei mir rast de Blocker!
Von traurig bis witzig,
extrem oder frech,
wie mach i des richdig?
B’stimmt hab i do Pech!
Ich entscheid mi defür
un morge degege
zwische Angel un Dür –
wer gibt ma de Sege?
Ach je, e bissel schee
soll’s scho sei
mit eme tiefere Sinn;
wann un wo un vor allem wieso –
von nixsagend gut bis hundsgroddeschlecht
isch alles drin, echt.
Sag, wie krieg i des hin?
Ich hab halt mei Zweifel
wege sellere Muse:
Uff die isch aa net wirklich Verlass!
Was, wenn i se verbaß,
isch do vielleicht die ganz Seit glei beim Deifel?
Was mach i dann?
Wie geh i vor?
Soll i schreibe wie die oder dichte wie seller
vielleicht über’s Knie oder de Rand vo mei‘m Deller?
Großartig, edel –
do fall ma nix ei,
aber vielleicht soll des Ganze jo einfach bloß
annerschder sei?!
Un todesmudig log i mi ei
in mei’m Wahn
ohne Plan
ohne Bahn oder dampfende Lok
in sellen Blog
– Schock!
0 Kommentare