’s hot mol oaner gewwe
wu’me in bange Zaide
schdundelang am schdigg
zum Dräne-Lache gebrocht hot
mit sei’m erschde Buch…
Seit geschdern isch sei Leewensbuch jetzt zu
’s dud mer weh iwweraal un net grad dief drinn
un drauß‘ jagt d‘ oi Gwidderfront die anner
In memoriam Harald Hurst
Des isch jetzt traurig.
Schöne Worte hasch gfunne, Angelika! Ja, des isch arg traurig.
Er hat bei uns so manches Weihnachtsfest erheitert, wenn jemand
oins von seine herrliche Gschichtlen vorglese hat. Er wird in meim
ehemalige Heimatstädtle Ettlinge e große Lücke hinnerlasse-
un net nur dort!
Mit vielen guten Erinnerungen an Harald. 1992 sind wir uns zum ersten Mal in
Ettlingen begegnet, saßen bis morgens um 3 Uhr zusammen und haben über Gott
und die Welt geredet. „Mir zwei sin so was wie Mundartpioniere“, war seine Begrüßung un
do sagt mer net Sie“. Ich wollte ihn einfach nur kennenlernen.
Später gemeinsame Lesungen, handgeschriebene Briefe
von Harald bleiben in meiner Schatzkiste.
„Bleib‘ der selwer treu, hadder mol zumer gsagt, du basch net so recht in den
Literaturzirkus, ’s isch manchmol e bissle zviel – a für mich“.
Gute Reise, lieber Harald, was bleibt, ist Dankbarkeit für einen liebenswerten und
bescheidenen Mann, ich wünsche mir, dass du als Mensch und Dichter unvergessen bleibst!
Danke für Dei schön’s Gedichtle, liebe Angelika! Bin so dankbar, dass ich mit mei’m Manfred ihn zufällig uff em Ettlinger Weihnachtsmarkt letscht Jahr getroffe hab un ganz lang mit em babble konnt! Hab em u.a. von de Gutsele erzählt, aber mit dem digitale Zeug hat er halt nix am Hut g’habt. Hab fascht alle Bücher von em, aber ’s allererschte net. Un sei Lesunge ware nadierlich einzigartig. Hab au 2 Briefe von em (net handg’schriebe), wo er ma sei wohlwollende Meinung über mei Texte g’schribbe hat. Für mich war er e einzigartige Persönlichkeit, der hat manchmol gar nix lese brauche, scho sei Erzählunge ware so gelunge, uff sei Art halt, witzig, g’mütlich, sympathisch, geischtreich, un er hat aifach immer de Nagel uff de Kopf getroffe. Jeder hat sich selber irgendwo erkannt. Ich war spontan ganz arg traurig, wo ich’s erfahre hab, aber ’s braucht noch e Weil, bis ich’s wirklich glaube kann. Lieber Harald, (ich durft’n in dene wenige Augeblicke au duze), für mich bisch Du unsterblich! ’s wär schön, wemma irgend en Platz oder e Straß nach Dir nenne dät.