„Wie isch s Meer?“ hesch gfrogt uf dini alti Täg als Bursfrau, noch nie eimol in Ferie gsin. Ich fang an, z verzehle.
„Stell der vor: E Bindel farbigi Fisch steche wie Naihmaschinenoodle durch de Strom, e Quall stricht umenander, durchsichtig wie Gallertsti uf de Bichsewurscht.
Ärm un Fieß vun eme Schwimmer fahre z’acker durch s Wasser un hinterlosse doch kei Spure.
Welle schuume un bruuse, wie wenn de e Portion Spätzliteig ins kochig Wasser drucksch. Es schmeckt wie in dinnem Vorratskämmerli, nooch Speck un Salzgurke usem Fass, nooch lummrigem Salat un eweng siirlich wie de Saukiwwel, wu alles drin landet, was nimmi ganz koscher isch.
S Meer isch witter un breiter wie de Blick niwwer uf Stroßburg vun unserm Buckel us.
Es isch blau wie Vergißmeinnicht in dinem Garte, es isch grau wie d Äsch us dinnem Holzofe, es isch wiss wie d Milch, wu de immer gmolke hesch.“
Du hocksch do, hesch d Auge zue un saisch: „So scheen hab ich mirs nit vorgestellt. Awer… no bruch i jetzt jo nimmi verreise.“
Das ist so schön, liebe Ulrike. Ich habe auch Sehnsucht nach dem Meer, immer und immer wieder.
Was bleibt, sind Erinnerungen und das kann ich auch so sagen wie die Bursfrau. Jetzt lasse ich
die Bilder an mir vorüberziehen, so wie du das Meer beschreibst. Ich werde es nicht mehr sehen,
weil ich gar nicht mehr so weit verreisen kann, die Gelenke streiken! Nur 3 Dag Schwarzwald, des isch
noch drin. Danke für diese Meeresbilder…..
So e scheeni Phantasie-Reis‘ , Ulrike …wu sogar e richdichde Reis dortnoa iwwerflissich macht, ka’ma nur erlewwe, wa’ma dess so schee verzehlt un umschriwwe wie vun Dir griegt…
Ach wie schön, e neu’s Gedichtle! Un was für luschdige Vergleiche! – Trotzdem dät i sage, ’s Meer isch uuvergleichlich schee, un wer no nie drin g’schwomme isch, isch zu bedauere. Am Schönschte isch’s für mich, wenn so e türkisgrüne Farb hat …