8. Dezember 2025

Güggernüllis eine Glosse von Markus Manfred Jung

Thomas Heitlinger

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Güggernüllis

S Eigni, Eigeartigi

S isch scho zum Verschtuune, wie d Begriff Heimet un Dialekt uf eimool e Renaissence erlebe. Un des fascht ohni chauvinistischi, rechti Tön. Schteckt e Bsinne uf s Eigni, Eigeartigi, Einzigartigi drin in däre verguugelte, amazonisierte, globalisierte Welt? Wenn jetz scho beidi Regionalzittige, won i lis, Werbig für so Sächeli mache, won e Bollehuet, e Hirschgweih oder e Tannezapfe druf isch oder wo großartig gschtaylti Trachtemaidli gliich ernscht us em Bild luege wie die ähnlich gschtaylte Chüehli un Ochse. Je nu.

Glunge find i jetz, dass au de Dialekt wider eso in s Gschäft chunnt. Mundart-Decke (also -Teppich), git s z chaufe, Mundart-Socke, ob die wohl anderscht müffele als Hochdeutsch-Socken, Mundart-Schürze (also -Fürtuech), -Poster, -Tasse, -Mousepad, -Vesperbrett, -Fußmatte, -Glaswindlicht. Un unser Alemannisch chunnt gliich zue Ehre wie s sognennti Badisch, also s nordbadischi Südfränkisch, un wie s Schwöbischi au. Mer tät s eind oder ander ämend e bizz anderschter schriibe oder sage, aber wer hät nit e Freud an so Begriff wie Glufe, Bibbeleskäs, Babbe, babble, Schäßloh(!), zalwander, Muggaseggele, Bibbeli un Goschehobel. Nüt dävo isch groddefalsch. De wärsch e Tscholi oder e dappige Zwuggel, wenn de nit wonderfitzich uf die öbbe hundert Usdrück wärsch. Un de chasch mit de Lüt ins Gschprööch drüber choo, wo villicht no nit wüsse, was Herrgottsbscheißerle sin un worum si so heiße, oder was e Butzele vom e Maidli unterscheidet, wie mer im e Weggli sait, wo Zibebe drin sin oder was e Glugsgr isch. Villicht saisch, son e Glemberlesgschäft bruuch i nit, alles Güggernüllis. Je nu, i chönnt s verschtoh. Aber falls de Freud an so Sächeli hettisch? Sodele! Etzedle! Schluss mim Läddegschwätz.

(c) 2025 Autor: Markus Manfred Jung

 

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