Der Honigaufguss

In der Sauna mache sie in der Zwischenzeit manches Kurioses.
Also, ich sitz gerad in der Eck un les in der BNN im
Fächerteil än interessanter Artikel über China.
Dort kannsch dir offenbar mitte uff äm Marktplatz die Ohre
ausputze lasse. Do kommt dann än professionelle Ohreausputzer
un hole dir der letschte Ohre‘schmalz aus der
Ohre raus.
Grad in dem Auge‘blick geht die Tür der Sauna nach äm
Honigaufguss uff. Die Leit komme raus und jeder kriegt ä
Becherle mit Honig drin. Un sie schmiere sich s‘Gsicht un
die Händ ei, reibe sich der Bauch un der Buckel ei, wie
wen des Schönschte uff der Welt wär.
Un wie es der Zufall will: Aus Versehe kurgelt so ä Becherle,
wo der Honig drin isch, zu mir. Ich hab mal nogeroche,
aber um ganz ehrlich zu sei: Des hat net nach Honig
g‘schmeckt.
Aber ich denk mir: Irgendwie kommt mir der G‘schmack
doch bekannt vor. Un wirklich. Ich hab mir der kloine Finger
ins Ohr gesteckt und dran geroche. Wirklich, des war
fascht desselbe.
Ja, un wie ich des Plaschtikdösle umdreh, do wird mir
alles klar:
Weil was steht uff äm Bode druff?
Genau, do steht: Made in China!

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